Die Geschichte von Vipassana in Polen

 

 

 

Der erste Vipassana-Kurs in Polen fand im Juni 2002 in Przesieka, einem kleinen Dorf im Sudetengebirge mit vierundzwanzig neuen und einem alten Schüler statt. Während des ersten Jahrzehnts wurden Kurse an verschiedenen gemieteten Orten in ganz Polen abgehalten. Die Anzahl der Kurse nahm allmählich zu. In den ersten zehn Jahren wurden insgesamt 32 Kurse organisiert, an denen 1.809 Personen teilnahmen - 1246 neue und 563 alte Schüler*.

*Im Folgenden wird der Begriff „neue Schüler“ verwendet für Teilnehmer/innen, die zum ersten Mal einen Vipassana-Kurs besuchen und der Begriff „alte Schüler“ für Teilnehmer/innen, die bereits einen oder mehrere Kurse besucht haben)


Kurse in Krutyń - 2012-2017


Von 2012 bis zur Eröffnung des Zentrums Dhamma Pallava im September 2017 wurden in der Regel sechs Kurse pro Jahr an nur einem Ort abgehalten: im Dorf Krutyń, einem kleinen Ferienort in der Region Masuren – jährlich jeweils drei im Frühjahr und drei im Herbst. Alle Geräte und Dokumente konnten hier aufbewahrt werden, was den Aufwand des Materialtransports erheblich verringerte. Der erste Kurs fand dort bereits im März 2010 und der letzte im März 2017 statt. Insgesamt gab es in Krutyń von März 2012 bis März 2017 dreißig 10-tägige Kurse und drei Satipatthana-Kurse. Jedes Jahr nahmen ungefähr 600 Meditierende daran teil.
 


Entwicklung und Bau des Zentrums - 2007-2017

Bau von Dhamma Pallava, das neue Vipassana-Zentrum in Polen - 2007-2017


Mit der Entwicklung des Dhamma in Polen wuchs langsam auch die Zahl der Menschen, die sich für das Erlernen dieser Meditationstechnik interessierten. Es gab immer mehr Menschen, die bereit waren, Dhamma-Service zu geben und es in Polen zu stärken. Die Mitglieder der polnischen Vipassana-Vereinigung , welche später in die polnische Vipassana-Stiftung umbenannt wurde, erwogen, in Polen ein Zentrum zu errichten, in dem Kurse während des gesamten Jahres stattfinden würden, und zwar zu weitaus besseren Bedingungen als an einem gemieteten Ort. 


Sommer / Herbst 2007 - Entscheidung getroffen und Standort gefunden
In Budapest wurde bei einem Treffen der Organisatoren von Vipassana-Kursen in Mittel- und Osteuropa beschlossen, in Europa zunächst in Polen und Ungarn neue Meditationszentren zu errichten. Dank einer großzügigen Spende aus dem Jahr 2007 konnte ein Grundstück für das zukünftige polnische Meditationszentrum gekauft werden. Es wurde eine geeignete Fläche von 6,8 Hektar im Dorf Dziadowice in Zentralpolen gefunden und ausgewählt. Es war eine wunderschöne, große Wiese, teilweise mit Bäumen bewachsen und von Wäldern umgeben.

 


Winter / Frühling 2008 - Erwerb des Grundstücks abgeschlossen
 

Der Grundstückspreis einschließlich Anwaltskosten belief sich auf 148.300 Zloty. Es handelte sich um 3 Grundstücke von 3 verschiedenen Eigentümern. Auf dem Gelände begannen Gruppensitzungen und in unregelmäßigen Abständen fanden Arbeitsperioden statt.


2. Mai 2009 – Benennung des Zentrums „Dhamma Pallava“ 


S. N. Goenka gab dem zukünftigen polnischen Zentrum den Namen Dhamma Pallava, was "Ein Spross Dhammas" oder "Eine Knospe Dhammas" bedeutet.


2010 - 2011 - erste Planungs- und Konzeptarbeiten
 

Dhamma Pallava war das erste 10-Tage-Kurszentrum in Europa, das von Grund auf neu gebaut wurde. Dies ermöglichte die Planung einer für die Meditation idealen Einrichtung ohne Kompromisse oder Anpassung bestehender Gebäude. Erste Konzepte und Pläne wurden erstellt, jedoch musste die Arbeit unterbrochen werden, als das Trust erkannte, dass es nicht genügend engagierte Meditierende gab, um solch ein großes Projekt am Laufen zu halten.
 

2013 - erster eintägiger Kurs im Zelt


Auf dem Dhamma-Land, an der Stelle, an der zukünftig die Meditationshalle gebaut werden sollte, wurde ein großes Militärzelt aufgebaut, in dem ein eintägiger Kurs für alte Schüler stattfand. 


2014 - Planung wieder aufgenommen, 2-Phasen-Konzept beschlossen


Bei einem Vereinstreffen am 8. März wurde beschlossen, die Arbeit an der Schaffung von Dhamma Pallava wieder aufzunehmen. Ein Konzept mit zwei Bauphasen wurde entwickelt. Die erste Phase, bestehend aus dem Bau von 4 Gebäuden, sollte Kurse mit 66 Schülern ermöglichen und später, in der zweiten Phase, auf die Gesamtgröße von 10 Gebäuden und einer Kapazität von 120 Schülern erweitert werden. Um ausreichend Schutz zu gewährleisten, kaufte die Stiftung zwei  angrenzende Waldgrundstücke.


2015 - endgültiges Konzept
 

Angesichts der neuen finanziellen Entwicklungen entschied der Trust (zusammen mit den Hauptdarlehensgebern), dass nun alle Gebäude in nur einer Phase gebaut werden sollten, und dass alle Zimmer, sowohl für Schüler als auch für Helfer, Einzelzimmer mit eigenem Badezimmer werden sollten, um ideale Bedingungen für Meditierende und Helfer zu schaffen. Das aus zehn Gebäuden bestehende Zentrum sollte dann Platz für 110 Meditierende, 24 Helfer und 4 Lehrer beherbergen. Später stellte sich jedoch heraus, dass der gesamte Bauprozess aufgrund einiger komplizierter gesetzlicher Vorschriften nun doch formal in zwei Phasen unterteilt werden musste.


2016 - erste Genehmigungen, Baubeginn
 

Dank der Bemühungen in der zweiten Jahreshälfte 2015 wurde schließlich die Baugenehmigung für die ersten 4 Gebäude erteilt. Am 17. Juni begannen aus Sicherheitsgründen die Arbeiten damit, das gesamte Gelände mit einem Metallzaun zu umgeben. Daraufhin wurde die Fundamentplatte für das erste Wohngebäude gelegt und bereits drei Wochen später begannen die Maurer ihre Arbeit.


Es wurden zwei Wohnwägen gekauft, um alten Schülern den Aufenthalt vor Ort zu erleichtern und während des gesamten Baus so viel wie möglich meditieren zu können.


Die nötige Dokumentation wurde erstellt und eingereicht. Der Trust erhielt daraufhin die Erteilung der Planungs- und Baugenehmigungen für die verbleibenden Gebäude.


Bis Ende 2016 hatten vier Gebäude Dächer, die Wände zweier weiterer Gebäude wurden gebaut. In drei Gebäuden waren Fenster und Türen eingebaut und in zwei der Gebäude gab es bereits eine funktionierende Heizung.

2017 - Der Bau wird bis kurz vor Beginn des ersten Kurses im September fortgesetzt
 

Im Winter 2016/2017 wurden die Bauarbeiten vorwiegend in den bereits vorhandenen Innenbereichen fortgesetzt. Im Frühling nahm das Tempo zu: die Wände für die letzten Gebäude wurden errichtet, während die ersten Gebäude ganz fertiggestellt wurden.


Im Sommer erreichte die Intensität der Arbeiten ihren Höhepunkt, da vor der geplanten Eröffnung noch viel zu tun war. Die Bemühungen sowohl der beauftragten Unternehmen als auch der freiwilligen Dhamma-Helfer ermöglichten es, die wichtigsten Arbeiten rechtzeitig fertigzustellen sowie die fehlende Baugenehmigung zu erhalten, gerade rechtzeitig für zwei wichtige Ereignisse:


Das erste war ein „Tag der offenen Tür“ am 10. September - organisiert für Freunde, Familien und Mitglieder der örtlichen Gemeinde, um das Zentrum und den Zweck vorzustellen. Ungefähr tausend Besucher erschienen. Eine detaillierte Darstellung des Tages finden Sie in einem Artikel für INL (Vol. 45, 2018, No. 1) (https://news.dhamma.org/2018/02/polands-dhamma-pallava-opens-for- kurse /)


Bald darauf, vom 13. bis 24. September, fand schließlich der erste 10-tägige Kurs statt. Seitdem gibt es regelmäßige Kurse in Dhamma Pallava.
Die Gesamtkosten für den Bau des Zentrums betrugen 19 345 897 Zloty (4,7 Mio. Euro), die monatlichen Durchschnittskosten für den Betrieb des Zentrums und die Kurse betragen ca. 52000 Zloty (13000 Euro).

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